Menschen aus dem schicken Stadtteil Winterhude wollten keine schwulen oder lesbischen Geflüchteten akzeptieren. Die Stadt Hamburg erfüllte ihnen den Wunsch. Jetzt soll eine offenbar weniger verhasste Gruppe von Geflüchteten einziehen.

Die Hamburger Sozialbehörde hat gegenüber der “Hamburger Morgenpost” (Bezahlartikel) bestätigt, dass wegen Anwohnerprotesten die Errichtung einer Unterkunft für queere Geflüchtete gestoppt zu haben. Stattdessen würden an einem schon lange leer stehenden Altbau an der Sierichstraße nun geflüchtete Frauen und Kinder untergebracht werden.

Die Anwohner­innen seien laut dem Bericht Anwält­innen auf die Stadt zugegangen, um den Einzug der lesbischen, schwulen, trans- und inter­geschlechtlichen Geflüchteten zu verhindern. Sie hätten laut Behördensprecher Wolfgang Arnhold damit gedroht, ansonsten gegen die Einrichtung zu klagen. “Wir wollten uns nicht auf eine längere rechtliche Auseinandersetzung einlassen”, so Arnhold. Dies hätte sonst zu viel Unsicherheit geführt.

Statt der geplanten vorläufigen Unterbringung von 38 queeren Geflüchteten sollen nun Wohnungen für 20 alleinerziehende Frauen mit Kindern geschaffen werden. Obwohl dies eine gleich große Auslastung bedeutete, hätten sich die Anwohner*­innen mit dieser Gruppe zufrieden gegeben.

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    9 hours ago

    Laut Wikipedia wohnen in Winterhude circa 60000 Menschen. Denke auch nicht, dass das alles Millionäre oder gar Multimillionäre sind. Auch in Anbetracht der Wahlergebnisse wundert mich immer noch sehr, was die Anwohner da dagegen gehabt haben sollen. Insbesondere, wenn dort Grüne + SPD locker die absolute Mehrheit hätten, kann ich mir kaum vorstellen, dass sich hier eine Mehrheit der Leute explizit gegen queere Flüchtlinge, nicht aber grundsätzlich gegen Flüchtlinge ausgesprochen haben soll.

    Am Ende gab es vielleicht nur einige wenige einflussreiche, die hier ihren Kopf durchgesetzt haben und die angeblichen Anwohnerbeschwerden wurden nur vorgeschoben.