Nach der Bundestagswahl strebt die Linke keine Regierungsbeteiligung an. Das macht Bodo Ramelow deutlich, trotz der aktuell guten Lage der Partei.

„Zu dieser Bundestagswahl geht es für uns Linke nicht um irgendwelche Konstellationen, an denen wir beteiligt sind oder sein wollen. Unser Slogan ist eindeutig und klar: Alle wollen regieren, wir wollen verändern“, erklärte der ehemalige thüringische Ministerpräsident, der nun für den Bundestag kandidiert.


Wer einen stärkeren linken Flügel in der Regierung als Gegengewicht zur Union möchte, sollte noch mal Richtung Grünen schauen.

  • Bonifratz@lemm.ee
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    2 days ago

    Ich glaube, da hat der Autor vom Merkur einfach den zitierten Slogan falsch verstanden. Ich verstehe “Alle wollen regieren, wir wollen verändern” nicht als “wir wollen auf keinen Fall in eine Regierungskoalition”, sondern als “den anderen Parteien geht es (vorrangig) darum, Teil der Regierung zu sein; uns Linken geht es (vorrangig) darum, Veränderung zu schaffen (lies: egal, ob in der Opposition oder in der Regierung).” Kann natürlich sein, dass ich das falsch interpretiere. Aber zumindest sollte man sich bewusst sein, dass auch die Schlagzeile des Artikels kein Zitat, sondern eine Interpretation von Ramelows Aussagen ist.

    Ungeachtet all dessen sehe ich auch keinen realistischen Wahlausgang, nach dem die Linke Teil einer Regierungskoalition werden könnte. Es wird also fast sicher auf Opposition hinauslaufen.

    • JoKi@feddit.org
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      2 days ago

      Ich verstehe “Alle wollen regieren, wir wollen verändern” nicht als “wir wollen auf keinen Fall in eine Regierungskoalition”, sondern als “den anderen Parteien geht es (vorrangig) darum, Teil der Regierung zu sein; uns Linken geht es (vorrangig) darum, Veränderung zu schaffen (lies: egal, ob in der Opposition oder in der Regierung).”

      Interpretiere ich auch so und finde die Deutung des Merkurs alles andere als “deutlich”.

  • TeutonenThrasher@feddit.org
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    1 day ago

    Jan von Aken hat heute Nachmittag im Livestream auch gesagt: “Es heißt nicht dass wir nicht mitregieren wollen, wenn es reicht am Sonntag Abend sind wir zu Koalitionsgesprächen bereit.” (etwa ab Minute 53) Für mich kann daher die obige Meldung ignoriert werden.

    • Rotluchs@feddit.orgOP
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      2 days ago

      Du bist zwar nicht der Autor, dennoch: Seit wann ist konservativ gleich Desinformation?

      Im Übrigen hab ich keine Ahnung, auf welches Thema der Kommentar sich bezieht.

            • Rotluchs@feddit.orgOP
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              2 days ago

              Mit solcher Pauschalisierung kann ich nix anfangen. Dass Aussagen einiger Konservativen Faktenchecks nicht überleben, ist nicht genug, um alle Medien zu canceln, sobald sie auf Wikipedia als konservativ bezeichnet werden.

              • febert@feddit.org
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                2 days ago

                ist trotzdem ne desinformation die du verbreitest, egal wie du dich damit fühlst

                • Rotluchs@feddit.orgOP
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                  2 days ago

                  Lass das mit der Desinformation.

                  Ramelows Zitat steht im Artikel. Wenn du es anders deutest, ist eine Sache. Aber alles, was dir nicht gefällt, als unredlich zu diffamieren, trägt zur Spaltung bei.

  • rbn@sopuli.xyz
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    2 days ago

    Ich persönlich werde aus diesen Gründen ebenfalls die Grünen wählen.

    Wir sollten aber keinesfalls anfangen, die Wähler der Linken in irgendeiner Weise zu stigmatisieren oder zu bedrängen.

    Man kann meiner Meinung nach leider immer wieder feststellen, dass gerade Anhänger des linken Spektrums sich wegen vergleichsweise kleinen Unterschieden in die Haare bekommen. Egal ob man jetzt eher zur Linken, zu den Grünen oder auch der SPD tendiert, das sind alles legitime, demokratische und gemessen an den anderen linke Parteien. ‘Uns’ verbindet viel mehr, als uns trennt und wir sollten lieber an einem Strang ziehen, um unsere gemeinsamen Themen voranzubringen, als die Ellbogen auszufahren. Was jeder schlussendlich wählt, ist eine individuelle Entscheidung und die gilt es zu respektieren.

    • Rotluchs@feddit.orgOP
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      2 days ago

      Nicht stigmatisieren, klar. Die Linke ist eine normale demokratische Partei.

      Aber sie möchte offensichtlich keine Verantwortung fürs Land übernehmen, und das ist schon mal was ganz anderes, als wenn z.B. die Union sie aus einer Koalition auschließen würde.

      • 123@feddit.org
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        2 days ago

        Verantwortung lässt sich auch in der Opposition übernehmen. Im übrigen hat Olaf Scholz eine Koalition ausgeschlossen, es bleiben also realistisch betrachtet auch mit Ausnahme der Grünen und des SSW eh keine anderen Parteien übrig um eine Regierung zu bilden.

        • Quittenbrot@feddit.org
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          2 days ago

          Verantwortung lässt sich auch in der Opposition übernehmen.

          Also so wie die Linke das bisher gemacht hat? Bei dieser ganzen Endspurt-Stimmung bei den Linken gerade fällt mir nämlich immer etwas unter den Tisch, dass sie ja bereits jetzt und durchgehend als Opposition im BT sitzen und es bei dieser ganzen Geschichte gerade für sie nur darum geht, diesen Status quo zu erhalten. Und ob es wirklich reicht, den Status quo zu erhalten, um diesen Veränderungen im Land etwas entgegenzusetzen, kann man wohl bezweifeln.

          • 123@feddit.org
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            3 hours ago

            Also so wie die Linke das bisher gemacht hat?

            Unironisch: Ja. Verantwortung halte ich für ein großes, vielschichtiges Schlagwort. Das macht eine objektive, möglichst umfassende Kriterien beinhaltende Bewertung schwierig, von einer daraus abgeleiteten Vergleichbarkeit ganz zu schweigen. Aber im Großen und Ganzen ist mein Eindruck, dass es der Partei gut gelingt gleichermaßen aufrichtiger, ernsthafter, lockerer, progressiver und vernünftiger zu sein.

            Bei dieser ganzen Endspurt-Stimmung bei den Linken gerade fällt mir nämlich immer etwas unter den Tisch, dass sie ja bereits jetzt und durchgehend als Opposition im BT sitzen und es bei dieser ganzen Geschichte gerade für sie nur darum geht, diesen Status quo zu erhalten.

            Und das wundert dich? Sitze im Parlament und einigen anderen öffentlichen Gremien werden hierzulande nun mal typischerweise von Parteien eingenommen. Für politische Arbeit abseits davon existieren eine Vielzahl von Zusammenschlüssen, gerade in Deutschland mit einer gefühlt überdurchschnittlich hohen Vereinsdichte. Hinzu kommen zvile Lobby-Gruppen, Bewegungen und NGOs. Ich betrachte das als Merkmal der bestehenden Ordnung allgemein und arbeitsteiligen Gesellschaft im besonderen.

            Und ob es wirklich reicht, den Status quo zu erhalten, um diesen Veränderungen im Land etwas entgegenzusetzen, kann man wohl bezweifeln.

            Da zweifle ich mit. Gesellschaftlich beziehungsweise politisch zu wirken ist zum Glück kein Monopol von politischen Parteien und Die Linke (unter anderen) stilisiert sie (also die Parteien) in meiner Wahrnehmung nicht als wahlweise beste, größte oder gar alleinige Retterin, Gestalterin und Entscheiderin. Geäußert von anderen wirkt das auf mich allerdings weniger glaubwürdig.

        • Rotluchs@feddit.orgOP
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          2 days ago

          Verantwortung lässt sich auch in der Opposition übernehmen.

          Sehr bedingt. Die Regierung muss Probleme lösen. Die Opposition kann dazu natürlich beitragen oder auf ihrer Ideologie verharren und sich vor unbequemen Entscheidungen drücken.

          Im übrigen hat Olaf Scholz eine Koalition ausgeschlossen

          Es ist kein Grund, eine Regierungsbeteiligung von sich aus auszuschließen.

          • 123@feddit.org
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            2 hours ago

            Sehr bedingt. Die Regierung muss Probleme lösen. Die Opposition kann dazu natürlich beitragen oder auf ihrer Ideologie verharren und sich vor unbequemen Entscheidungen drücken.

            Jain. Eine Regierung bei denen nicht indirekt aus der eigenen Position Gesetzesvorhaben entstehen, sondern die die eigentlich dazu berufene Gewalt (die Legislative, also Bundesrat und Bundestag) in ihrem Kern darin bestärkt könnte demokratischer Probleme lösen. Dabei möchte ich nicht das eine Kanzlerin und ihre Ministerinnen nur stumpf abarbeiten.

            Demokratie ist eben immer wieder Abwägung. Was die einen positiv (prinzipien-)treu nennen, ist für die anderen negativ und heißt dann beharrlich oder stur. Das findet sich nicht nur in der Opposition, sondern auch in der Regierung. Und selbst vor unbequemen Entscheidungen können sich beide Seiten drücken: Die einen enthalten sich in einer Abstimmung im Plenum, die anderen relativieren oder gar ignorieren Aufträge der Bevölkerung, Auflagen durch Gerichte oder Verträge.

            Es ist kein Grund, eine Regierungsbeteiligung von sich aus auszuschließen.

            Egal wie es gemacht wird, es wird jemand falsch finden. Die Haltung der Union und AfD zur Linkspartei ist eindeutig ablehnend, von der Bundes-SPD ist mir keine Handreichung in den letzten Jahrzehnten bekannt und nur mit den Grünen und dem SSW regieren zu können ist unrealistisch. Hätte Die Linke den Wunsch einer Regierungsbeteiligung ausdrücklich Nachdrcuk verleihen wollen, wäre sie wahrscheinlich nicht ernstgenommen wurden. Und zu diesem Thema bewusst keine eindeutige Positionierung zu haben oder nicht öffentlich zu kommunizieren lenkt den Fokus ab von Sachthemen, mit denen sie in der (Medien-)Öffentlichkeit aber dringend wahrgenommen und assoziiert werden wollten.

  • ftbd@feddit.org
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    2 days ago

    Eine starke linke Opposition ist mir deutlich lieber als eine Regierungspartei, die menschenverachtende rechte Hetze mitträgt

  • poVoq@slrpnk.net
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    2 days ago

    Wer einen stärkeren linken Flügel in der Regierung als Gegengewicht zur Union möchte, sollte noch mal Richtung Grünen schauen.

    Nöe, denn wenn die Grünen zu stark sind dann nimmt die CDU lieber die SPD, und wie “links” die noch sind wissen wir ja leider alle zu genüge.

    • Rotluchs@feddit.orgOP
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      2 days ago

      wenn die Grünen zu stark sind dann nimmt die CDU lieber die SPD

      Schlägst du hier vor, die Grünen nicht zu wählen, damit sie in die Regierung kommen? Ü

      Was die möglichen Koalitionen angeht: Die Union hat in der Außenpolitik mehr Gemeinsamkeiten mit den Grünen als mit der SPD, und wir sehen, wie wichtig dieses Thema jetzt wird.

      • poVoq@slrpnk.net
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        2 days ago

        Die CDU wird vor allem einen gefügigen Juniorpartner haben wollen (was es zum glück unwahrscheinlich macht das es irgendwas mit der AfD wird.)

        Bei der SPD weiß man woran man ist, aber die beanspruchen dann immer zu viele Ministerposten die man eigentlich lieber gerne selber hätte.

        Daher würde die CDU eventuell das Experiment mit den Grünen wagen (was allerdings der CSU garnicht gefallen wird) aber nur wenn diese möglichst schwach und gefügig sind.

        Es gibt Leute die diese Konstellation für das geringste realistisch machbare Übel halten, da so die Grünen einige wenige Kernthemen setzen können (Energiewende) und man sich wie du schon sagst Aussenpolitisch relativ einig ist.

        Realistisch bedeutet das aber dann auch das die Grünen entgültig zur Öko-FDP verkommen, was zumindestens langfristig sehr schlecht ist.

  • macniel@feddit.org
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    2 days ago

    Tja super, noch drei weitere Prozentpunkte (etwa von SPD) laut Umfragen und die einzige Koalition die über 50% kommt wäre Schwarz Blau.

    Das ist verstörend, Bodo!

    Das halte ich für gefährlich für jene die an die politische Mittelinks noch glauben.

    • rbn@sopuli.xyz
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      2 days ago

      Auf welche Umfrage beziehst du dich da?

      Laut den Umfragen, die auf https://www.wahlrecht.de/umfragen/ gelistet sind, reicht es überall relativ locker für CDU/SPD/Grüne. INSA: 58% Forschungsgruppe Wahlen: 58% GMS: 59% Forsa: 59% […]

      Und das ist wohlgemerkt noch ohne Berücksichtigung der Fünf-Prozent-Hürde. Je nachdem wie viele Parteien daran scheitern, wäre nach den aktuellen Umfragen auch eine Zweierkoalition denkbar.

          • macniel@feddit.org
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            2 days ago

            Erm ja hast Recht hab ich nicht als mögliche Koalition Option ausgewählt.

            Aber ja die dürfte wohl noch gehen, mit ganz viel Bauchschmerzen und ohne Fortschritt.

            • rbn@sopuli.xyz
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              2 days ago

              Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass die Bevölkerung laut Umfragen auch keinen “linken Fortschritt” möchte. Dass das Land aktuell ziemlich gespalten ist, spiegelt sich eben auch in den Umfragen. Eine CDU/SPD/Grüne-Koalition könnte da noch der Kompromiss sein, der den Willen des Landes am ehesten abbildet. Vermutlich wäre auf allen Seiten niemand so richtig froh über dieses Bündnis aber im Vergleich zu CDU/AfD dürfte es der linken Hälfte Deutschlands und im Vergleich zu SPD/Grüne/Linke o.ä. der rechten Hälfte deutlich lieber sein. Auch wenn es an vielen Stellen auf Stillstand und widersprüchliche Entscheidungen hinausläuft.

            • Cliff@feddit.org
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              2 days ago

              Ich befürchte, die Bauchschmerzen werden uns allen nicht erspart für die nächsten Jahre.

              • macniel@feddit.org
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                2 days ago

                Ich glaub die nächsten Jahre werden nicht nur unsere Bäuche schmerzen…

                Fuck, man ich hab Angst um unsere Zukunft.