Ich war beim ersten Gespräch mit einem Psychotherapeut. Seine Empfehlung: eine Mischung aus Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Psychotherapie. Er schickt mir das PTV11 per Post und hat mir 2 Einrichtungen empfohlen, in denen ich mich testen lassen und weiter nach Therapeuten suchen kann.

Im Krankenhaus, wo ich arbeite, gibt es eine Konfliktberatungsstelle, in der ein Mitarbeiter einen Abschluss in buddhistischer Psychologie hat. Es ist mir nicht klar, ob diese Person ein Psychiater ist. Wenn ich keinen Psychotherapeuten außerhalb meines Krankenhauses finde, könnte ich diese Option als Plan B nutzen. Wäre diese eine blöde Idee?

  • Bonifratz@feddit.de
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    10 months ago

    Also, wenn der Mitarbeiter ein Psychiater ist (d. h. approbierter Arzt), würde das höchstwahrscheinlich z. B. auf der Website Deines Krankenhauses stehen. Dasselbe gilt für den Fall, dass er ein Psychotherapeut (d. h. ebenfalls mit Approbation) ist. Die Faustregel ist, dass die Leute, wenn nichts Anderes dabeisteht, nicht Medizin oder Psychologie studiert haben, sondern lediglich Heilpraktiker sind. Das kann dann alles bedeuten von ordentlicher Ausbildung mit viel praktischer Erfahrung bis zu schlimmstem esoterischen Geschwurbel. Von buddhistischer Psychologie habe ich noch nicht gehört, es ist auf jeden Fall kein in Deutschland vom G-BA anerkanntes Therapieverfahren. Was genau dahintersteht, welche Aus- (und Weiter-)bildung(en) er genau gemacht hat und was der Spaß kostet, soll er Dir am besten einfach selbst sagen, dann kannst Du ja recherchieren, ob das Hand und Fuß hat.

    Lange Vorrede beiseite: Dieser Plan B könnte m. M. durchaus sinnvoll sein. Das hängt zum Einen natürlich davon ab, wie eure Chemie ist - wenn Du Dich bei ihm gut aufgehoben fühlst, ist das schon viel wert. Zum Anderen hängt es auch von Deinem Anliegen ab. Oft ist es tatsächlich schon hilfreich, einfach mal einen unabhängigen Gesprächspartner zu haben, der zuhört und hilfreiche Impulse geben kann. Bei ausgeprägteren psychischen Erkrankungen können aber auch therapeutische Techniken nötig sein, die ein Heilpraktiker eher nicht bieten kann.